Das Strickfieber hat uns erfasst. Bis auf weiteres war 2020 das Jahr, in dem viele von uns mehr Zeit hatten und sich deshalb ein neues Hobby gesucht haben, unter anderem auch Stricken. Aber wo fängt man an und wie geht es am besten los? Mit diesem Blogeintrag will ich versuchen, dich durch die Anfänge zu führen.  

Ein guter Anfang

Wenn man ganz neu in der Garn-Welt ist, dann es ist das Beste, man beginnt mit Nadelstärken 4 mm, 4,5 mm oder 5 mm. Diese Stricknadeln sind einfach zu halten und die Maschen verhältnismäßig groß, sodass man sehen kann, was man macht - und nicht zuletzt - geht es relativ schnell voran, sodass man sieht, dass sich etwas tut. 

Das richtige Garn auswählen

Welches Garn sollte man nun wählen, wenn es los gehen soll? Es kann eine gute Idee sein, ein Garn zu nehmen, das etwas flauschiger ist, vielleicht auch als Beilauffaden. Es kann helfen, kleine Fehler zu überdecken, wenn man (vielleicht) welche macht. Man muss aber wissen, dass es sehr schwierig sein kann, die Arbeit wieder aufzutrennen, es ist also kein Garn mit dem man nebenbei fernsehen kann, während man strickt. 

Man sollte auch die Farbe des Garnes mit Bedacht wählen. Ja, schwarz passt zu allem, es ist aber einfacher, die Maschen zu sehen, wenn man mit hellem Garn strickt. Es wird auch nicht einfacher, mit dunklem Garn zu arbeiten, wenn die Wintermonate kommen und es früh dunkel wird.  

Als schönes beginnerfreundliches Garn kann ich Twister Solid empfehlen (eventuell mit doppeltem Faden) und Cotton Merino Classic, beides schöne Sommergarne. Will man aber lieber mit einem Projekt für den Winter beginnen, dann sind Fluffy Day und Snowstorm genau richtig.


Die richtigen Stricknadeln wählen

Du erinnerst dich sicher an die langen Stricknadel aus deiner Schulzeit, oder vielleicht wurden sie dir damals in die Hand gegeben, als Großmutter dir Stricken beibringen wollte. Diese heißen Jackenstricknadeln und eigentlich ist daran nichts verkehrt. Ich würde aber jederzeit empfehlen, dass man sie überspringt und stattdessen gleich zu den Rundstricknadeln übergeht, aber keine Panik! Der Name Rundstricknadel ist etwas mißverständlich - man kann sehr gut damit vor und zurück stricken ;) Du ersparst dir im Gegenzug, am Anfang und Ende einer Reihe eine Menge Gewicht auf einer Nadel zu haben, weil die Arbeit immer vor dir im Schoß liegen wird.  

Das Material aus dem die Stricknadeln sind, hat auch eine große Bedeutung für deine Strickarbeit. So sollte man z.B. glattes Garn wie Tencel und Bambusgarn mit Holz- oder Kunststoff-Stricknadeln anstelle von Metallnadeln stricken, während Acryl, das nicht so leicht gleitet, am besten mit Metallstricknadeln gestrickt wird, weil diese an sich sehr glatt sind. In jedem Fall ist es wichtig, dass du nicht das Material der Stricknadel während der Handarbeit wechselst. Stricknadeln aus unterschiedlichem Material können eine abweichende Maschenprobe ergeben und spielen so eine Rolle für die Form deiner fertigen Arbeit.  

Ich stricke am allerliebsten mit diesen tollen Symfonie Rundstricknadeln von Knitpro. Sie liegen gut in der Hand und der Faden gleitet gut - und es schadet ganz bestimmt nicht, dass sie so toll aussehen.  

Alles Zubehör zur Hand haben

Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit, sagt man ja und das gilt auch fürs Stricken. Jedes Anfängerset sollte deshalb folgendes enthalten: ein Maßband, eine gute Nadel, eine kleine Schere für Fäden und Maschenmarkierer- ganz viele Maschenmarkierer! Maschenmarkierer sind deine besten Freunde, weil sie dir zeigen wann du ab- oder zunehmen musst, wo dein Musterrapport beginnt und endet, wo deine Runde beginnt und wie oft du zugenommen hast. Es ist deshalb eine gute Idee, mehrere Sorten Maschenmarkierer zu haben. Ich habe selbst solche runden, die mir zu Beispiel zeigen, wann ich im Raglan zunehmen muss und einige, die sich öffnen lassen, damit ich sehen kann wie viele Zunahmen ich schon gestrickt habe. Ein letzter Tipp zu Maschenmarkierern ist, dass man am besten mehrere Farben haben sollte. So kann man eine Farbe nehmen, um den Anfang der Runde zu markieren, eine die zeigt wo man seinen Raglan stricken soll und zum Schluss eine Farbe, die anzeigt, wo ein Musterrapport anfängt und endet - das ist sehr praktisch.  

Wenn man vom Strickfieber erfasst wird und sich entschließt, in einen Satz austauschbarer Rundstricknadeln zu investieren, dann ist es gut, wenn man ein Stricknadelmaß dabei hat. Die Größenbezeichnung auf der Nadel kann schnell abgenutzt werden und dann ist ein Nadelmaß unverzichtbar, wenn man sicher sein will, mit der richtigen Nadelstärke zu stricken.  


Muss man immer eine Strickprobe machen?

Wenn wir an die Maschenprobe denken, dann bin ich immer dafür, eine Strickprobe zu machen.  

Nein, nicht für alles muss man eine Strickprobe machen. Wenn du z.B. einen Schal oder eine Decke stricken willst, bei denen die Größe nicht ganz so viel bedeutet, dann ist eine Strickprobe nicht unbedingt notwendig, ist aber immer eine gute Idee, besonders wenn man mit dem entsprechenden Garn noch nicht gearbeitet hat. 

Die Maschenprobe bestimmt nämlich nicht nur die Größe des fertigen Produkts, sondern auch, wieviel Garn man brauchen wird. Arbeitet man darüber hinaus an einem Projekt mit Muster, dann kann es sein, dass das Muster ganz anders aussieht, wenn man nicht die richtige Maschenprobe trifft.  

LIES AUCH: Deshalb solltest du nie die Strickprobe auslassen

Youtube ist dein Freund

Wenn du Lust bekommen hast, stricken zu lernen, dann ist YouTube eine gute Stelle um anzufangen. Hier kann man alles lernen - von Anfängertechniken wie Maschen aufschlagen  und rechte und linke Maschen bis hin zu mehr fortgeschrittenen Techniken wie Magic Loop und verkürzte Reihen mit Wendemasche. 

Wir haben hier bei Hobbii unseren eigenen Kanal, wo wir regelmäßig neue Videos hochladen, aber YouTube ist ein Schlaraffenland für Lernvideos, du musst nur nach der Technik suchen, die du gerade benötigst. Wenn du auf den Hobbii-Kanal neugierig geworden bist, dann findest du ihn hier

Anfängerfreundliche Projekte

Als ich meinem Strickklub erzählt habe, dass ich diesen Blog schreibe, habe ich sie gefragt, ob sie einige gute Anfängertipps haben. Meine Freundin sagte daraufhin etwas, was ich für sehr klug halte  - das es nämlich wichtig ist, mit einem Projekt anzufangen, das man gerne auch fertig machen möchte.  

Deshalb will ich euch ein paar einfache Anfänger-Projekte vorschlagen:

Spüllappen

Das klassische Anfängerprojekt ist ganz klar das Spültuch.  Hier kann man sich darin üben, seine Maschenprobe zu treffen und sich auf neue Techniken einlassen, ohne das es etwas ausmacht, wenn nicht alles zu 100% perfekt ist - und wer kann nicht immer noch einen Lappen mehr brauchen?

Wir haben drei einfache Anleitungen auf der Homepage:

Schräg gestricktes Putztuch in kraus rechts 

Gestricktes Putztuch mit Rippenmuster  

Gestricktes Putztuch mit Würfelmuster 

Party Scrunchie

Ein Party Scrunchie ist ein einfaches Projekt, das gleichzeitig voll im Trend liegt. Mit dem feinen Glitzerfaden, der hier und da aufleuchtet, bist du jederzeit bereit für die Party. 


Vivi Pullunder

Folge dem Modetrend und stricken dir einen schönen Pullunder mit dicken Nadeln. Vivi ist einfach zu stricken und mit Nadeln Nr. 8 ist man schnell fertig - und kann weitermachen mit anderen schönen anfängerfreundlichen Anleitungen ;) 

Es ist wichtig, mit einem Projekt anzufangen, das man gerne auch fertig machen möchte.

Gitte Sweater

Magst du lieber klassische Pullover, dann würde ich dir den Gitte Sweater vorschlagen. Wenn man rechte und linke Maschen erst einmal kann, dann kann es mit diesem schönen Perlmuster losgehen. Der Pullover wird mit 3 Fäden auf Nadeln Nr. 8 gestrickt und das schöne Kid Silk gibt der Handarbeit ihren tollen luxuriösen Look und versteckt gleichzeitig einige Anfängerfehler. 

Ich hoffe, dass dich dieser Blogeintrag mutig gemacht hat, die Stricknadeln in die Hand zu nehmen und mit deinem ersten Strickprojekt zu beginnen - wir lieben es, unser Garn-Universum mit anderen zu teilen <3

Die herzlichsten Grüße 

Eva von Hobbii

 

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