Stell dich darauf ein, dass dir bei JoJo Knitwear die Spucke wegbleibt. Die dänische Markengründerin Ane Kofod ist nicht nur eine hervorragende Strickdesignerin, sie hat auch die einzigartige Fähigkeit, die Schönheit der Natur einzufangen und in elegante und auffällige Designs zu übertragen. Hier kannst du sie näher kennenlernen!
Liebst du den nordischen Stil und schöne Designs, die sowohl reich an Details als auch schlicht und elegant sind? Dann wirst du JoJo Knitwear lieben!
In diesem Interview kannst du Ane Kofod, den kreativen Kopf hinter JoJo Knitwear, kennenlernen. Sie ist in der Nähe der tosenden Nordsee an der Westküste Dänemarks aufgewachsen, und es ist kein Geheimnis, dass sie dort ihre Inspiration und ihre einzigartige Kreativität findet. 🌊🌾🐚 Außerdem entwirft und näht sie seit 10 Jahren Kleider für die Moderatorinnen der dänischen Version von ‚Let‘s Dance‘ und hat bei Filmproduktionen in den USA mitgewirkt! 👏💃
In Zusammenarbeit mit Hobbii hat Ane gerade die Natural Beauty Kollektion herausgebracht, eine Sammlung von sechs wunderschönen Strickanleitungen. 😍 Es ist schwer, sich nicht von Anes kreativem Geist und ihrer Liebe zum Stricken inspirieren zu lassen!
Hier kannst du mehr über sie erfahren - von ihren Lieblingsplätzen zum Stricken bis hin zu der Frage, wie sie Inspiration findet und ihre Ideen zum Leben erweckt.
1. An welchem Ort strickst du am liebsten?
„Ich liebe es, absolut überall und jederzeit zu stricken. Meiner Meinung nach werden die meisten Situationen einfach dadurch besser, dass ich mein Strickzeug dabei habe. Das gibt mir sofort ein Gefühl der Ruhe und des Wohlbefindens, auch wenn es um mich herum turbulent zugeht.
In meinem Wohnzimmer habe ich eine Strickecke mit dem perfekten Stuhl, Körben mit Garn auf dem Boden und einer guten Lampe. Dort sitze ich fast jeden Abend und stricke. Im Sommer genieße ich es, auf meiner Terrasse im Schatten meines Feigenbaums zu sitzen und zu stricken, während über mir die Vögel singen und neben mir meine Katze schläft.“
2. Woher nimmst du die Inspiration für neue Strickmuster?
„Die Suche nach Inspiration für neue Designs ist für mich ein Prozess, der sowohl Struktur als auch Spontaneität erfordert. In meinem Kopf läuft oft in einer Art kreativer Prozess ab, der sich ständig um neue Strickideen, Strukturen und Konturen dreht, die ich gerne erkunden möchte. Daher beobachte ich die Welt um mich herum immer mit meinen „Strickaugen“. Ich schaue mir jedes Strickstück und jede Technik an, die mir begegnet, und begutachte sie. Dabei mache ich ständig Fotos und mache mir Notizen auf meinem Handy, damit ich mich an meine Gedanken erinnern kann.
Ich liebe es auch, alte Techniken und Strukturen zu erforschen und sie dann in einen neuen Kontext zu stellen. Das können strukturierte Strickmuster aus den 50er Jahren sein, die Lektüre alter Strickbücher oder das Eintauchen in norwegische Muster, die ich dann in etwas anderes übersetze und in einen neuen Kontext stelle.“
3. Wie sieht dein Schaffensprozess von der Idee bis zum fertigen Design aus?
„Mein Kopf ist voller Ideen, und dann fange ich gerne an, Strickproben mit allen möglichen Garnen anzufertigen, um zu sehen, ob die Idee, die ich mir vorstelle, in der Realität auch funktioniert. Ich wähle Details, Techniken und Garne aus und setze sie so zusammen, dass sie mich inspirieren.
Eine Strickprobe führt zur nächsten, und plötzlich hat sich die Idee zu etwas ganz Anderem entwickelt. Und manchmal entsteht dabei plötzlich eine völlig neue Idee, die mir zuvor noch nie gekommen war. Es ist ein tolles Gefühl, wenn sie aus dem Nichts auftaucht und in den Händen wächst. So kann das Experimentieren ohne allzu viele feste Pläne manchmal zu Überraschungen und neuen Entwürfen führen.
Sobald ich ein Muster oder eine Struktur gefunden habe, entwerfe ich eine Passform für das Modell. Dann beginne ich, die verschiedenen Größen zu berechnen. Ich fange an, das erste Modell zu stricken und probiere es immer wieder an, um Korrekturen vorzunehmen, wenn es sich nicht zu meiner Zufriedenheit entwickelt.
Wenn ich das erste Modell gestrickt habe, kommt das Teststricken an die Reihe. Es werden alle Größen getestet. So finde ich heraus, ob meine Anleitung klar und leicht verständlich ist. Gleichzeitig gebe ich den Testenden Rückmeldung bezüglich der Passform. Ich freue mich über Ratschläge und Ideen von meinen Testern, denn mein Ziel ist es, glückliche Strick-Fans zu haben, die ihr fertiges Produkt lieben.“
4. Was macht ein Design einzigartig?
„Ein gutes Design sollte seinen Zweck erfüllen und die Bedürfnisse des Nutzenden befriedigen, gleichzeitig aber auch harmonisch und ästhetisch ansprechend sein. Gutes Design ist innovativ und hebt sich durch seine Einmaligkeit von der Masse ab. Es bietet etwas Neues oder Einzigartiges, entweder durch seine Form, seine Funktion oder sein Material. Das Design sollte intuitiv und visuell ansprechend sein.
Ich achte immer auf die Ausgewogenheit der Details, denn ich lasse mich oft mitreißen. In diesem Sinne muss ich manchmal meine Liebe zum Detail bei den Pullovern etwas zügeln. Gleichzeitig sollte sich das Design von der Masse abheben und einen „Wow-Faktor“ und etwas Originelles haben.
Da ich gelernte Schneiderin bin, lege ich auch Wert auf eine gute Passform, und mit meinem Wissen über die Konstruktion eines Musters versuche ich, eine gute Passform in meine Strickmuster zu integrieren.
Auch die emotionale Komponente ist definitiv von Bedeutung. Ein gutes Design hat die Fähigkeit, eine emotionale Verbindung zum Benutzenden herzustellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Design - und zwar in allen Branchen, von der Inneneinrichtung über die Kleidung bis hin zur Kunst und Architektur - quasi etwas kommuniziert oder symbolisiert, das man schätzt. Es kann ein Gefühl oder eine Erinnerung in einem wachrufen und Aufregung und Freude auslösen. Daher fühlt man sich dazu hingezogen und es schafft einen tieferen Wert. Ich fände es fantastisch, wenn ich dieses Gefühl durch meine Entwürfe an andere weitergeben könnte. Letzten Endes geht es darum, Freude zu verbreiten.“
5. Wie sieht deine Arbeit mit Materialien und Farben aus?
„In erster Linie ist es wichtig, dass das Produkt, das ich entwerfen möchte, mit der Material- und Farbwahl harmoniert. Damit meine ich, dass es zum Beispiel wichtig ist, das richtige Garn für die gewählte Technik zu finden. Die Technik muss auf die richtige Weise zur Geltung kommen. Manche Garne „schlucken“ die Details und verwässern sie daher oder lassen sie verschwinden. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, Strickproben zu machen, um die Materialauswahl zu testen und zu verfeinern. Ich verwende oft einen Beifaden, um verschiedene Texturen zu erzeugen. Persönlich habe ich eine Vorliebe für Wolle - in allen möglichen Arten und Varianten.
Wenn es um Farben geht, ist es natürlich wichtig, ein wenig von Farbtheorie und Farbpsychologie zu verstehen, um auf eine spannende Art und Weise Ausgewogenheit und Kontraste zu schaffen. Auch hier gilt, dass man auf hellen Farben mehr Details erkennen kann, und dass Details auf dunklen Farben verschwinden können. Deshalb wähle ich oft hellere Farben, damit man den Entwurf besser erkennen kann. Aber ich liebe es, Farben zu verwenden. Es macht mir Spaß, auf Instagram zu sehen, wie die Leute ihre eigene Farbauswahl posten, und es ist wirklich inspirierend, wenn die Leute dem Design eine persönliche Note geben und es so zu ihrem eigenen machen.
Mit einem guten Verständnis für Farben und einem kreativen Umgang mit Materialien kann man Designs kreieren, die schön, funktional und persönlich sind.“
6. Welche Überlegungen standen hinter der Kollektion ‚Natural Beauty‘?
„Zuerst habe ich ein Moodboard erstellt, das zusammenfasst, was ‚Natural Beauty‘ für mich bedeutet. Ich bin in Nordjütland in Dänemark nahe an der Nordsee aufgewachsen und habe an die Natur gedacht, in der ich aufgewachsen bin - an die Kornfelder, das Meer und den Wind. Ich fand, dass mein Moodboard eine schöne Farbpalette bot, die ich nutzen könnte. Als ich mir die Bilder anschließend ansah, war ich von der Textur eines Kornfelds und der Art, wie Halme am Strand wehen, inspiriert. Das war die Inspiration für die Texturen, die ich für die Serien Barley Field und Meadow Sunset geschaffen habe.
Die Serie Barley Field hat ein strukturiertes Muster auf der Vorderseite, das sich auf ein Feld bezieht, auf dem sich das Getreide wellenförmig im Wind bewegt. Es kann fast einen visuellen Effekt erzeugen, bei dem es so aussieht, als ob wie beim Meer Wellen über das Feld ziehen. Das ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch eine starke Natur-Metapher, die Überfluss und Fruchtbarkeit symbolisiert. Ich habe mich in die Kombination aus Divina und Soft Alpaca Lace verliebt. Es ist eine wunderbar weiche Kombination von Garnen. Und das Garn bringt das Lochmuster deutlich und schön zur Geltung. Ich strebe immer danach, einen Pullover zu kreieren, den man gerne strickt und den man immer wieder gerne trägt. Und ich denke, dass diese Garnkombination genau dafür besonders gut geeignet ist.“
Die Barley-Field-Serie findest du hier: 1) Barley Field – Cardigan 2) Barley Field – Pullover 3) Barley Field – Weste.
„Die Serie Meadow Sunset hat einen farbigen, horizontalen Streifen auf dem Oberteil, der an einen Sonnenuntergang am Horizont denken lässt. Die Struktur des farbigen Streifens symbolisiert Halme, die am Strand stehen. Obwohl sie zart und filigran sind, haben sie ihre Wurzeln fest im Boden verankert und bleiben von Wind und Wetter unberührt. Ein bisschen wie wir Menschen, denn wir alle müssen Herausforderungen meistern. Der Sonnenuntergang markiert zwar ein Ende, läutet aber auch einen neuen Anfang ein, wenn die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgeht. Hinter der Wahl von zwei Fäden Soft Alpaca stand wieder der Wunsch, einen weichen und kuscheligen Pullover zu schaffen. Das Garn ergibt ein schönes Maschenbild und die Farbpalette ist sehr inspirierend.“
Die Meadow-Sunset-Serie findest du hier: 1) Meadow Sunset – Cardigan 2) Meadow Sunset – Pullover 3) Meadow Sunset – Wrap.
„Ich denke, mein persönlicher Favorit ist die Barley-Field-Kollektion. Ich liebe Strickmode mit Details, das macht das Stricken interessanter. In diesem Design steckt wirklich meine ganze Designer-Seele. Das kann man sehen, wenn man sich meine Entwürfe im Laufe der Zeit ansieht. Außerdem sind Divina und Soft Alpaca Lace so angenehm zu stricken und zu tragen. Der Cardigan ist bereits ein Favorit in meinem Kleiderschrank.“
7. Kannst du Strick-Neulingen deine 3 besten Tipps verraten?
„1 - Such dir ein Projekt aus, das du dir zutraust und mit dem du gerne anfangen möchtest. Ich persönlich glaube nicht, dass man mit einem Geschirrtuch anfangen sollte, wenn man denkt, dass das langweilig klingt. Beginne in erster Linie mit etwas, auf das du Lust hast und für das du dich begeistern kannst.
2 - Wähle ein Projekt mit Nadeln der Größe 5 – oder sogar noch dickeren Nadeln. Das Arbeiten mit kleinen Nadeln ist schwieriger und dauert länger. Ich finde es fantastisch, wenn man sehen kann, wie das Strickstück wächst, und dass es vorangeht.
3 - Tu dich mit einer guten Strickfreundin oder einem guten Strickfreund zusammen. Jemand, der dir helfen kann, wenn du auf Schwierigkeiten stößt. Die meisten StrickerInnen helfen gerne.
Zwei kleine lustige Dinge, die ich oft sage: Erstens, dass es beim Stricken um den Prozess und nicht um das Endergebnis geht. Und zweitens, dass ein echter Strick-Profi jeden Tag ein paar Maschen aufribbelt.“
Die Anleitungen findest du hier
Hast du dich auch in Annes wunderschönen Anleitungen verliebt? Dann suche dir einfach deinen Favoriten aus und lege los! Gefallen dir die Barley-Field-Serie oder die Meadow-Sunset-Anleitungen besser?