Ah nein! Endlich hast du dein neues Projekt begonnen und dann stößt du auf einen Knoten im Garn. Einer von der richtig hässlichen Sorte, bei dem man nicht richtig weiß, was man dagegen tun kann. In diesem Blog will ich euch ein wenig darüber erzählen, wo die Knoten herkommen und nicht zuletzt was man mit ihnen machen kann.


Woher kommen die Knoten?

Obwohl Knoten mitten in einem Knäuel ziemlich ärgerlich sind, sind sie leider nicht zu vermeiden. Während der Garnproduktion wird das Garn in einen 1 Kilometer langen Faden gesponnen, der auf riesige Spulen gespult wird.  Ein Knoten entsteht, wenn der Faden endet und ein neuer angeknotet wird. Außerdem kann es passieren, dass ein Faden reißt, was bedeuten kann, dass man mehr als einen Knoten in einem Knäuel hat.

Der Grund dafür, dass man nicht einfach das gerissene Garn und Knäuel mit Knoten wegwirft, ist der Preis, der so niedrig wie möglich gehalten werden soll. Das Wegwerfen von Rohware und die Zeit, die benötigt wird, Knäuel mit Knoten zu finden,  würden den Preis der Ware im Verkauf deutlich erhöhen, weil das die einzige Möglichkeit wäre, die zusätzlich entstehenden großen Ausgaben wieder herein zu holen.

Wie viele Knoten dürfen in einem Knäuel sein?

Ja, das ist die Frage und keine, auf die eine leichte Antwort zu finden ist. Ich habe in meiner Recherche keine industriellen Richtlinien dafür finden können. In dem,  was ich aber gelesen habe, scheint sich die Branche generell einig zu sein, dass 3 Knoten in einem Knäuel per 50 Gramm akzeptabel sind.

Das musst du machen:

Es ist wichtig, das du den Knoten nicht einfach ignorierst. Du kannst nicht sicher davon ausgehen, dass der Knoten in der Wäsche hält, und das kann ein Loch hinterlassen, das viel schlimmer wäre als der Knoten - und viel schwerer zu reparieren.  

Je nachdem mit welchem Material du arbeitest, empfehle ich dir eine dieser Methoden, die den Kampf gegen die Knoten etwas erleichtern.

Magischer Knoten:

Ein magischer Knoten funktioniert ganz klar am besten bei Baumwolle, weil er die Tendenz hat, bei anderen Materialien aufzugehen, wenn die Handarbeit in Gebrauch genommen oder gewaschen wird.  Im Gegenzug ist er nicht schwer zu machen und ist genial z.B. dafür, kleine Garnreste zu einem großen Knäuel zu wickeln, damit man das meiste aus seinem Garn herausholt. ;)

Um den Knoten zu machen, legst du die beiden Garnenden nebeneinander, während jedes in seine Richtung zeigt. danach nimmst du eine Ende und bindest einen  Knoten um den anderen Faden.Das gleiche machst du mit dem zweiten Ende und ziehst den Knoten stramm. Zum Schluss ziehst du die Knoten zusammen und ziehst sie so stramm wie möglich. Schneide die überstehenden Fäden ab.



Russian join:

Russian join kann man gut für mehrfädige Garne nehmen, primär Wolle und Acryl. Für diese Methode brauchst du eine spitze Nadel, aber ansonsten ist sie recht einfach.

Brauchst du eine Nadel mit einer Spitze, dann bin ich ein Fan von dieser Nadel von Clover, die mit einem feinen Etui geliefert wird, so dass sie nicht verschwinden kann.  

Das eine Ende wird in die Nadel eingefädelt, dann wird die Nadel durch die Mitte des anderen Fadens geführt, so dass man fast das eine Garn in das andere näht.  Das solltest du über 5-7 cm Garn machen, damit es nicht aufgeht – achte darauf, dass du am Ende eine Schlaufe hast. Fädel nun den zweiten Faden auf, ziehe ihn durch die Schlaufe und “vernähe” ihn wie mit dem ersten Faden - allerdings ohne am Ende eine Schlaufe zu haben.  Wenn das fertig ist, ziehst du die Schlaufe des ersten Fadens fest und schneidest die überstehenden Fäden ab.



Mit Spucke spleißen:

Mit Spucke spleißen kann man nur Garn aus 100% Wolle und es funktioniert am besten mit unbehandeltem Garn. Die Methode kann auch für superwash-behandelte Wolle genommen werden - du brauchst dann aber mehr Muskelkraft ;) Im Gegenzug bekommst du eine Verbindung ganz ohne Knoten, was den Übergang zwischen den Fäden praktisch unsichtbar macht, der Faden ist lediglich an dieser Stelle ein wenig dicker.  

Das Garn wird gespleißt indem man die beiden Fadenenden in eine Handfläche legt, dabei zeigt jeder Faden in seine Richtung. Danach wird die andere Handfläche angefeuchtet (das kann man mit Spucke (daher der Name) oder mit Wasser machen), nun werden die beiden Fäden zusammen gezwirnt, indem man die beiden Handflächen so lange gegeneinander reibt, bis die Verbindung  ganz glatt ist.

Wie gesagt, kann diese Methode auch für superwash-behandeltes Garn (100% Wolle) genommen werden. HIer muss man nur beachten, dass man die Fäden erst auffilzen muss, damit das Garn sich verbinden kann, wenn man die Hände aneinander reibt.


Strickspleißen:

Strickspleißen ist besonders gut geeignet für mehrfädiges Garn und ergibt weder Knoten noch müssen Enden vernäht werden.  Die Methode ist besonders gut für dickeres Garn, wo ein Knoten deutlich sichtbar bleiben würde.

Die Methode ist ganz einfach. Die Fäden in den beiden Enden werde so geteilt, dass die Gesamtanzahl der Fäden beim Zusammenstricken der Anzahl der Fäden im ursprünglichen Faden entspricht.  Das bedeutet, wenn das Garn 6 Einzelfäden hat, werden die Enden in 3 Teile geteilt, so dass sie zu einem einzigen Faden mit 6 Teilen verbunden werden können. Besteht das Garn aus 5 Fäden, so wird in 2 und 3 geteilt, damit es wieder 5 beim Zusammenstricken sind.

Jetzt werden die Enden zusammengestrickt. Lass die Enden ein gutes Stück überlappen, so dass sie ein Garn von 6 Fäden ergeben und stricke jetzt, wie du normal stricken würdest. Es ist wichtig; dass du mindestens 6 Maschen strickst, damit du nicht riskierst, dass die Verbindung aufgeht. Danach strickst du mit dem neuen Knäuel weiter. Auf der linken Seite werden die Fäden auf ein paar Zentimeter gekürzt, damit sie nicht auf der rechten Seite hervorschauen. Die Enden müssen nicht vernäht werden, nur leicht angezogen, damit die Maschen nicht zu lose werden. 

Ich habe gerade Hobbii´s Bamboo Deluxe Rundnadel Set gekauft und ich liebe es! Es ist so toll, damit zu stricken, man kann sie einfach nicht mehr weg legen.

Jetzt habe ich das ja Strickspleißen genannt, aber nur so zum Spaß habe ich mal ausprobiert, ob das auch beim Häkeln geht - und es geht sogar. Man muss nur darauf achten, das gehäkelte Maschen mehr Garn verbrauchen als gestrickte, dafür muss man aber nicht so viele Maschen häkeln, um die Verbindung zu festigen.  



Magic – keine Enden – Knoten:

Diese Methode hat mir eine gute Freundin gezeigt und das ist die Methode, die ich benutze, wenn ich Acrylgarne verbinden will - weil sie einfach hält! Es ist dagegen nicht der anfängerfreundlichste Knoten, aber wenn man ihn erstmal gelernt hat, ist er sehr effektiv.

Akryl hatte lange einen sehr schlechten Ruf, aber Acryl kann tatsächlich ganz viel. Du kannst mehr über dieses verschmähte Garn in dem Blog "Wähle das richtige Garn: Garn aus synthetischen Fasern" lesen.

Lege die 2 Enden Seite an Seite, so dass sie in die gleiche Richtung zeigen, während du sie zwischen Daumen und Zeigefinger hältst. Man sollte nur einen Zentimeter des Garns vor deinen Fingerspitzen sehen. Nehme jetzt den rechten Faden (wenn du Rechtshänder bist) und führe den Faden um deinen Daumen und das Garn zwischen deinen zwei  Fingern – noch einmal wiederholen. Es ist wichtig, dass sich die beiden Fäden nicht kreuzen. Nimm jetzt den Faden und führe ihn zwischen deinen Daumen und die Garnenden, danach werden die Garnenden nach innen über das Garn gebogen und unter den Daumen gelegt. Ziehe jetzt vorsichtig am Faden, den du um den Daumen gewickelt hast und sehe, wie sich das ganze zu einem perfekten Knoten zusammenzieht.  



Ich hoffe, dieser kleine Leitfaden zu Knoten und was man gegen sie unternehmen kann, hilft dir, das beste aus deinen Garnknäueln mit Koten zu machen, wenn du während bei deiner Arbeit mit Garn auf sie stößt.  Lasse uns gerne wissen, welche Methode du am meisten benutzt, wenn es der Fall ist.

Mit freundlichen Grüßen

Eva von Hobbii

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